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Unheilig am 02.09.2016 in Bremerhaven

Unheilig am 02.09.2016 in Bremerhaven

Ein Erlebnisbericht

Nein. Keine Kritik. Höchstens eine Rezension.

Vor gut acht Monaten haben wir die Karten für dieses Konzert gekauft. Unheilig ein letztes Mal sehen, schließlich will der Graf aufhören. Das darf Frau sich natürlich nicht entgehen lassen wenn man wie ich die Musik mag.

Trotz eines Termins am Nachmittag haben wir es dann geschafft gegen 17:00 Uhr am Open-Air Gelände zu sein. Die üblichen Taschenkontrollen und Leibesvisitationen am Eingangsbereich der Stadthalle waren schnell erledigt denn der erste große Ansturm war bereits ab 16:30 Uhr erfolgt.

Es lies sich noch gut über das Gelände laufen. Gut gemacht hatten die Veranstalter dass sie das Gelände in der Mitte noch einmal unterteilt hatten, der Zugang dazu wurde über einen Eingang mit Armbändern geregelt die man erhielt, sobald man den vorderen Teil betrat. Es wurde jedoch nur eine bestimmte Anzahl von Menschen vorne rein gelassen so entstand kein Gedrängel. Wer zu spät kam hatte Pech gehabt.

Wir hatten Glück und suchten uns einen guten Platz ziemlich in der Mitte. Bis 18:00 Uhr war’s allerdings noch eine ganze Weile zu stehen. Hatten wir uns vielleicht Stühle mitnehmen sollen?

„Be One“ war dann der erste Künstler auf der Bühne. Nette Musik aus dem Computer, guter Gesang. Die Musik passte für mein Empfinden gut an einen Strand mit Sonne, Wind und Campari. Nicht ganz mein Ding, also die Musik, nicht Sonne Wind und Campari…obwohl, dort würde ich wahrscheinlich danach tanzen…

Be One

Be One

Wincent Weiss war der Nächste, ein 23 Jahre junger Künstler, der, wie er selbst sagte, das erste Mal vor so vielen Menschen spielte. Er war einigermaßen nervös, aber das war o.k. Selbst viele Profis sind nach langen Jahren immer noch nervös wenn sie auf die Bühne gehen. Tolle Musik, tolle Texte, eine gute Stimme, Ich denke von ihm werden wir noch viel hören.

„Schandmaul“ , der dritte Act vor Unheilig, eine deutschsprachige Mittelalter-Folk-Rock-Band aus München die etwas andere Musik macht. Sie ragt aus dem Mainstream heraus. Ich persönlich mag ja Mittelalter Bands. Leider war der Gesang zu leise beziehungsweise die Musik zu laut besonders im Bassbereich. Aber immerhin war der Sound schon besser als noch zu Anfang.

Schandmaul

Schandmaul

Und dann kam Unheilig. Der Graf gab vom ersten Moment an alles. Der Sound war super und die Musik sowieso. Das Laufpensum des Grafen am Abend war gewaltig. Genauso wie die Stimmung der Menschen. Bremerhaven zählt ja eher zu den Städten mit den etwas kühleren Menschen aber hier ging gleich von der ersten Sekunde an das Publikum mit. Der Graf wechselte zwischen älteren , härteren und neuen Songs was beim Publikum gut ankam. Überhaupt, das Publikum. Ich weiß nicht wo der Altersdurchschnitt lag aber ich denke er war deutlich über 30. Das tat der Stimmung aber keinen Abbruch. Es wurde mitgesungen, die Hände und die Handys wurden geschwungen, es wurde gesprungen und mit gerockt.

Es war eine tolle Atmosphäre und es hat super viel Spaß gemacht. Das Publikum forderte den Grafen heraus immer wieder weiterzumachen. „Geboren um zu leben“ war zu Ende, aber das Publikum hat noch weiter gesungen. Kann es etwas Schöneres für einen Künstler auf der Bühne geben?

Auch wenn es dann bei „Der Vorhang fällt“ doch noch anfing ziemlich heftig zu regnen, störte das niemanden. Alles schunkelte mit, die Leuchtstäbe und die LED’s der Handys zauberten eine super Atmosphäre.

Es war ein gelungener Abend, Danke an den Grafen für diese tolle Musik. Ich kann verstehen wenn er jetzt (erst einmal) nicht mehr auftreten möchte, denn ein Leben als Künstler auf der Bühne fordert einen hohen Tribut von dir. Freunde und das Privatleben bleiben auf der Strecke. „Wir haben ein weinendes Auge aber auch ein lachendes Auge“ sagte er zum Schluss. „Das lachende Auge freut sich einfach nur auf die ganze Familie. Mehr nicht“. Das sagt alles. Und es sei ihm gegönnt.

Aber ich denke wir werden irgendwann in Zukunft noch einmal etwas von ihm hören.

Ich hoffe es.

Der Graf

Der Graf

 

(Alle Bilder M.H.)